Mount Rushmore

Mount Rushmore

Mit dem Wohmobil durch den Wilden Westen (4)

Die Black Hills im Mittleren Westen der USA sind bei deutschen Urlaubern kaum bekannt. Dabei ist diese Ecke South Dakotas Wilder Westen pur. Eine wunderschöne Berglandschaft mit Wäldern und weiten Almwiesen, die irgendwie ans Allgäu erinnern - wären da nicht die kolossalen Granit-Felsformationen, die aussehen als wären sie mit Knetgummi aufeinandergebatzt. Und mitten in dieser Bilderbuchgegend gibt es auch noch zahlreiche Attraktionen zum Anschauen: das Mount Rushmore und das Crazy Horse Memorial, den Custer State Park mit seiner riesigen Bisonherde, den Wind Cave National Park und das Westernstädtchen Deadwood, alles erreichbar in einem Umkreis von etwa 50 Kilometern.

Zwei Angler auf einem rotem Motorboot auf einem See vor bewaldetem Berg in den Black Hills in South Dakota
Geschäfte in Deadwoods Mainstreet Backsteingebäude alte Westernstadt
Westernstadt mit Backsteingebäuden und Bison-Saloon
Mit Holz beladener großer blauer Truck fährt bei Gewitterstimmung über schmale geschlängelte Straße in hügeliger Graslandschaft im Custer State Park

Nach der Besichtigung des Badlands National Parks beschließen wir, noch am Mount Rushmore National Monument vorbeizuschauen. Da es schon 17 Uhr ist, sparen wir uns die 20$ Parkgebühr (Eintritt ist frei) - aber dafür hat auch das Visitor Center schon geschlossen. Die berühmten, in Fels gehauenen, 18 Meter hohen Päsidentenköpfe sehen in natura von unten sehr viel kleiner aus als man sie von den mit Teleobjektiv fotografierten Aufnahmen kennt.

1927 hatte der Steinbildhauer Gutzon Borglum angefangen, die vier Präsidenten, die man damals für die bisher wichtigsten in den USA hielt, im Fels zu verewigen. 1941 wurde das Projekt nach seinem Tod eingestellt: Georg Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt schauen seitdem auf die Millionen von Besuchern im Jahr.  Im dicksten Regen stapfen wir durch diesen "shrine of democracy", der in den Blackhills nur aus einem Grund errichtet wurde: um Touristen in die Gegend zu bringen. Ein gelungenes PR-Projekt, bis heute.

Besucher auf einem gepflasterten Spazierweg zum Mount Rushmore, ein von Nadelbäumen eingerahmtes Steinportal ist der Durchlass zum Weg mit vielen Fahnen
Die in Fels gehauenen Köpfe von vier US-Präsidenten in Mount Rushmore sehen aus als würden sie weinen, weil es regnet
Der Weg zu den Präsidentenköpfen in Mount Rushmore ist ausgeflaggt mit den Fahnen aller Bundesstaaten

Wie so häufig in der US-amerikanischen Geschichte wurde damals auf die Indianer keine Rücksicht genommen: die Black Hills waren bis in die 1870er Jahre Sioux-Land und der Mount Rushmore für sie ein heiliger Berg. Wegen zahlreicher Goldfunde in der Gegend wurden die Lakota-Sioux jedoch von der Regierung enteignet, ihr heiliger Berg wurde zum Wallfahrtsort für die Weißen.

An die Indianer erinnert heute das Crazy Horse Memorial, etwa 10 Meilen vom Mount Rushmore entfernt. Das Abbild des Oglala-Häuptlings wurde ähnlich wie die Präsidentenköpfe in Stein gemeißelt - ist allerdings noch zehnmal größer. Die Arbeiten dauern nach wie vor an.

Von Keystone aus fahren wir am Abend noch weiter nach Custer, um am nächsten Morgen früh in den Custer National Forest aufbrechen zu können. Wir übernachten etwas außerhalb von Custer im schön angelegten KOA Campground.

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