Die letzte große Schlacht
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Mit dem Wohnmobil durch den Wilden Westen (6)
Von Buffalo aus geht es weiter nach Sheridan. Auch dieser Ort ist bekannt als Westernstadt - allerdings ist Sheridan einiges größer als Deadwood, mit netten Läden in der Mainstreet - und interessanten Bronzeskulpturen aus der Wildwest-Vergangenheit. Allerdings: wenn man Deadwood gesehen hat, muss man nicht unbedingt nach Sheridan und umgekehrt.
Der Grund, warum viele das Städtchen ansteuern, liegt wohl vielmehr darin, dass es hier etliche Hotels gibt, die nahe genug an einer weiteren Sehenswürdigkeit liegen: dem Schlachtfeld am Little Big Horn, etwa 60 Meilen von Sheridan entfernt.
Hier unterlag das 7. US Kavallerie Regiment unter Lieutenant Colonel George A.Custer im Juni 1876 der überwältigend großen Übermacht der Cheyenne, Sioux und anderer Indianerstämme, die sich hier zum - wie sich im Nachhinein herausstellen sollte - letzten großen Indianeraufstand zusammengeschlossen hatten.
Der Hintergrund: aus ihrem angestammten Gebiet in den Black Hills hatte man die Indianer 1875 nach den großen Goldfunden vertrieben, sie sollten in ein Reservat gehen. Viele Cheyenne und Sioux - Nomaden, die von der Jagd lebten - weigerten sich und versammelten sich mit ihren Familien am Little Big Horn River. Custer sollte die Indianer, die dort campierten, ins Reservat bringen. Es waren Tausende - Männer, Frauen und Kinder. Und Custer hatte nur ein paar hundert Mann. Trotzdem ließ er angreifen. 270 Kavalleristen verloren ihr Leben. Ihnen wurde noch in den 1880er Jahren ein Denkmal gesetzt.
Dass man auch der gefallenen Indianer gedenken könnte, das fiel der US-Regierung erst unter George Bush ein. 2003 schließlich wurde das "Indian Memorial" eingeweiht. Das Little Bighorn Battlefield National Monument liegt auf Crow-Gebiet.
Wir übernachten ganz in der Nähe auf dem schön terrassierten 7th Ranch Campingplatz in Gallyowen. Von unserem Stellplatz haben wir einen herrlichen Blick auf das "big sky country" Montana.